Der 39-jährige Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada zählt zu den interessantesten und meistgefragten Dirigenten-Persönlichkeiten der jüngeren Generation. Längst ist er mit großen Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem London Philharmonic und den US-amerikanischen Orchestern in Philadelphia, Cleveland und Chicago aufgetreten; im Mai dieses Jahr steht sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern an. Seit der Spielzeit 2014/15 ist Orozco-Estrada Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt und Music Director beim Houston Symphony. Geboren 1977 in Medellín, kam er mit 19 Jahren als Dirigierstudent nach Wien, wo er noch heute lebt. Neben Klassik und Romantik engagiert sich der Kolumbianer besonders für zeitgenössische Komponisten aus Europa und Südamerika. Auch als CD-Dirigent ist Orozco-Estrada erfolgreich: Nach Sinfonien von Mendelssohn, Dvořák und Brahms hat er kürzlich einen Strauss-Zyklus mit dem hr-Sinfonieorchester begonnen.
Die aus Kolumbien stammende Sopranistin Juanita Lascarro erhielt ihre Gesangsausbildung in ihrer Geburtsstadt Bogotá und an der Musikhochschule Köln. Seit 2002 ist sie Mitglied im Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie seitdem vor allem die großen Mozart-Partien, aber auch Händel, Puccini und Strauss sowie die Titelrollen in Donizettis Lucia di Lammermoor und Bergs Lulu singt. Auch in Opern von Zemlinsky und Henze, in Martinůs Oper Griechische Passion und Leoncavallos La Bohème ist die Sängerin aufgetreten. Regelmäßige Gastspiele führten sie an die Opernhäuser in Wien, London und Barcelona; an der Deutschen Oper Berlin sang sie die Daphne (Strauss). Gleichzeitig ist Juanita Lascarro eine vielgefragte Konzertsängerin, deren Repertoire von Händel-Oratorien über Strauss’ Vier letzte Lieder bis zu Kurt Weill reicht. Mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker führte sie die Bachiana Brasileira Nr. 5 von Villa-Lobos in Berlin, London und Salzburg auf.
„América Salvaje“ (2006)
„Morgen“ op. 27 Nr. 4 (1894)
„Traum durch die Dämmerung“ op. 29 Nr. 1 (1895)
„Liebeshymnus“ op. 32 Nr. 3 (1897)
„Cäcilie“ op. 27 Nr. 2 (1897)
Serenata „La calle está desierta“ (1977)
„Cuando lejos, muy lejos“ (1977)
„Algún día“ (1980)
„Le Sacre du Printemps“ (1913)
Seit fast zwei Jahrzehnten ist Christoph Eschenbach dem Schleswig-Holstein Musikfestival eng verbunden. Immer wieder hat der Pianist und Dirigent spannende Programme mit dem Festivalorchester, dessen Chefdirigent er seit 2004 ist, erarbeitet und dann auf Tourneen präsentiert – so auch bei Young Euro Classic. Von 2010 bis 2017 fungiert Eschenbach zugleich als Leiter des National Symphony Orchestra und des Kennedy Center for the Performing Arts in Washington. Außerdem ist der 76-Jährige unermüdlich auf den Podien in aller Welt im Einsatz. In der Spielzeit 2016/2017 dirigiert er in Deutschland u. a. die Bamberger Philharmoniker, das NDR Elbphilharmonie Orchester, das SWR Symphonieorchester sowie das Deutsche Symphonie-Orchester. In London, Paris und Madrid gastiert er ebenso wie in ganz Nordamerika und Asien. Last but not least tritt Eschenbach nach wie vor als Klaviersolist und im Lied-Duo mit dem Bariton Matthias Goerne auf.
Der französische Cellist Bruno Philippe, geboren 1993 in Perpignan, erhielt seine Ausbildung am Konservatorium in Paris bei Jérôme Pernoo. Weitere Studien führten ihn zu Meisterkursen bei bedeutenden Cellisten wie David Geringas, Steven Isserlis und Pieter Wispelwey. Seit 2014 studiert Philippe an der Kronberg-Akademie im Taunus bei Frans Helmerson. Im selben Jahr wurde er mit dem 3. Preis und dem Publikumspreis beim ARD-Wettbewerb in München sowie mit einem Sonderpreis beim Grand Prix Emanuel Feuermann in Berlin ausgezeichnet. Philippe ist bei unzähligen Festivals in ganz Europa aufgetreten; zu seinen Kammermusikpartnern zählen Gidon Kremer, Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann und Antoine Tamestit. 2015 erschien seine erste CD mit den Cellosonaten von Johannes Brahms.
Konzert für Violoncello Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb.1 (1765)
„Turangalîla-Symphonie“ für Klavier und großes Orchester (1948)
Der US-Amerikaner John Neumeier zählt zu den bedeutendsten Choreografen der Gegenwart. In seiner Tätigkeit als Ballettdirektor und -intendant machte er das Hamburg Ballett zu einer der führenden deutschen Ballettcompagnien. Internationale Anerkennung erwarb sich John Neumeier durch die Zusammenführung der Ballett-Tradition mit neuen, zeitgenössischen Formen. Mit großem Engagement widmet sich John Neumeier der Nachwuchsförderung. 1978 gründete er die Ballettschule des Hamburg Ballett. 2011 übernahm John Neumeier die Position des Intendanten im neu gegründeten Bundesjugendballett. John Neumeier ist zweifacher Träger des Bundesverdienstkreuzes und seit 2003 Ritter der Ehrenlegion. Für Young Euro Classic choreografierte er bereits 2012 ein eigenes Ballett, und auch 2013 und 2014 stand das Bundesjugendballett in zwei seiner Choreografien auf der Bühne des Konzerthauses.
Geboren in Miami, hat Kevin Haigen als Tänzer, Choreograf, Ballettpädagoge und Ballettmeister gearbeitet. Er erhielt seine Ausbildung u.a. an der School of American Ballet unter der Leitung von George Balanchine, wo er seine ersten Choreografien kreierte. 1976 trat Kevin Haigen dem Hamburg Ballett bei, an das er 1991, nach mehreren internationalen Engagements, als Ballettmeister der Compagnie und Ballettpädagoge zurückkehrte. Seither assistiert er John Neumeier bei der Inszenierung zahlreicher seiner Ballette weltweit. Seit der Gründung des Bundesjugendballetts ist Kevin Haigen dessen Künstlerischer und Pädagogischer Leiter.
Schon zum sechsten Mal gestaltet das Bundesjugendballett unter der Leitung von John Neumeier einen ganz außergewöhnlichen Abend bei Young Euro Classic. Die acht hervorragenden jungen Tänzerinnen und Tänzer nehmen Sie mit in eine magische Welt voll wunderbarer Bilder und tänzerischer Exzellenz.
Von Berlin aus begann der Dirigent Patrick Lange seine internationale Karriere. Hier war er ab 2008 als Erster Kapellmeister an der Komischen Oper tätig, bevor er 2010-2012 als Chefdirigent die vakante Stelle des Generalmusikdirektors ausfüllte. In dieser Zeit dirigierte er wichtige Premieren wie Wagners Meistersinger, Dvořáks Rusalka und Mozarts Idomeneo. Zugleich gab Lange 2010 sein Debüt an der Wiener Staatsoper, wo er bis heute regelmäßig am Pult steht, zuletzt 2016 mit Puccinis Tosca und Tschaikowskis Eugen Onegin. In Dresden und Hamburg hat er seitdem ebenso dirigiert wie an den Opernhäusern in Zürich, London, Paris, Seoul und Toronto. Zuletzt leitete der 36-Jährige eine neue Lulu-Produktion am Opernhaus Weimar. Ab Herbst 2017 übernimmt er den Posten des Generalmusikdirektors in Wiesbaden. Einst Assistent Claudio Abbados beim Gustav Mahler Jugendorchester ist Lange auch ein vielgefragter Konzertdirigent, der schon mehrfach mit dem BJO zusammengearbeitet hat.
Spätestens mit der Verfilmung seines Comics Der bewegte Mann von 1994 (mit Katja Riemann und Til Schweiger) ist Ralf König einem breiten Publikum bekannt geworden. Bis dahin hatte sich der aus Soest/Westfalen stammende Zeichner vor allem als Chronist des schwulen Alltags eine begeisterte Fangemeinde geschaffen, so mit Comics wie Silvestertuntenball und Sahneschnittchen. Später folgten Bände wie Superparadise (zum Thema Aids) und Sie dürfen sich jetzt küssen (zum Thema Homoehe). Damit avancierte Ralf König mit einer Gesamtauflage von fast sieben Millionen Exemplaren zum weltweit populärsten Autor explizit homosexueller Geschichten. Seine Bücher wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt, zuletzt ins Katalanische, Gälische und Polnische. Einen anderen Schwerpunkt setzte der heute 56-Jährige mit Dschinn Dschinn (2006) zum Thema des radikalen Islamismus. Im selben Jahr erschienen auch seine Kommentare zum Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen.
„Grand Gothic Suite“ (2014, orch. Robert Elhai)
„Die Glasharmonika“ (1968, Musik zum gleichnamigen Animationsfilm von Andrei Chrschanowski von 1966)
„Vorspiel“, „Hexenritt“ und „Knusperwalzer“ aus „Hänsel und Gretel“ (1891) mit Zeichnungen aus Wilhelm Buschs „Bilderpossen“ (1864)
„The Pet“ (2017, Musik zum gleichnamigen Stummfilm von Winsor McCay von 1921)
Konzertfantasie „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ (Originalversion von 1867) mit Live-Zeichnungen von Ralf König
Das musikalische Wirken des schwedischen Violinisten Hugo Ticciati ist von grenzenloser Neugier geprägt. Der 37-Jährige, Bruder des designierten DSO-Chefdirigenten Robin Ticciati, schließt Literatur, Philosophie, Spiritualität und Meditation gleichermaßen ein wie Tanz und kinetisches Malen. Er spielt die klassischen Violinkonzerte, aber er stürzt sich auch mit großer Vehemenz in die zeitgenössische Musik. Ticciati hat Werke von Takemitsu, Schtschedrin, Glass und Lera Auerbach in seinem Repertoire, außerdem brachte er in letzter Zeit Konzerte von Albert Schnelzer, Sergej Jewtuschenko und Tobias Boström zur Uraufführung. Er macht leidenschaftlich gern Kammermusik, so mit der Schlagzeugerin Evelyn Glennie, den Pianisten Angela Hewitt und Olli Mustonen oder dem Posaunisten Nils Landgren. Darüber hinaus ist Hugo Ticciati Künstlerischer Leiter des O/Modernt Kammarorkester, das seinen Sitz am Konzerthaus Musikaliska in Stockholm hat.
Der britische Cellist Matthew Barley, Jahrgang 1965, ist wie Hugo Ticciati ein musikalischer Grenzgänger, der engagiert zwischen Klassik und Improvisation, elektronischen Klängen und pädagogischen Projekten hin und her wechselt. Dabei arbeitete er mit so unterschiedlichen Künstlern wie Jon Lord (von Deep Purple), Sultan Khan, Django Bates und den Jazzpianisten Julian Joseph und Nikki Yeoh zusammen. Barley brachte zahlreiche Cellowerke, darunter von Detlev Glanert, John Metcalfe, John Woolrich oder James McMillan, zur Uraufführung. 2013 widmete er sich dem 100. Geburtstag Benjamin Brittens mit etwa 100 Auftritten und Workshops. 1997 gründete der Cellist sein Ensemble „Between the Notes“, mit dem er seitdem über 60 Education Projekte mit jungen Musikern realisiert hat. Mit seiner Ehefrau, der Geigerin Viktoria Mullova, und „Between the Notes“ nahm er 2000 die CD „Through the Looking Glass“ mit Stücken von Alanis Morissette über Miles Davis bis George Harrison auf.
Aufgewachsen in der heiligen Stadt Sri Bhaini Sahib im Punjab, begann Sukhvinder Singh schon früh, das Trommel-Instrument Dholak zu spielen. Durch seine Mischung aus Virtuosität, Spontanität und musikalischer Ausstrahlung begeistert er als Tabla-Spieler seit langem sein Publikum in Indien, Europa und den USA. Dabei hat er mit namhaften Landsleuten wie Ravi Shankar, Ustad Vilayat Khan und Ustad Amjad Ali Khan musiziert. 1994 erhielt Sukhvinder Singh einen Grammy für das Musikprojekt „A Meeting by the River”.
„Silouan’s Song“ für Streichorchester (1991)
„Fernes Licht“ Konzert für Violine (1997)
und Improvisationen mit Tabla, inspiriert von Werken von Pēteris Vasks, Sultan Khan und den Beatles – und vieles mehr.
Der 26-jährige ungarische Trompeter Tamás Pálfalvi sticht als einer der innovativsten und kreativsten Trompeter unserer Zeit heraus. Seine erstklassige Technik, Bühnenpräsenz und sein dramaturgisches Geschick brachten ihm 2015 den ersten Platz des Fanny Mendelssohn Förderpreises ein. Sein daraus entstandenes Debüt-Album Agitato mit dem Franz Liszt Chamber Orchestra verbindet wie selbstverständlich Werke von Vivaldi, Telemann und Händel mit Zeitgenossen wie Ligeti, Kagel oder Dubrovay. Pálfalvi möchte sowohl das Repertoire als auch die Spieltechnik der Trompete erweitern. Dieses Ziel verfolgt er nicht nur durch den Einsatz für neue Komponisten, sondern auch durch Transkriptionen von historischem Repertoire. In New York und Tokyo ist Pálfalvi ebenso aufgetreten wie in Hongkong, London und Beirut, mit Dirigenten wie Christoph Eschenbach, Matthias Pintscher, Peter Eötvös und Zoltán Kocsis.
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Die 23-jährige Vera Karner ist vielfache Preisträgerin bei nationalen und internationalen Wettbewerben, Auszeichnungen und Stipendien, darunter der Fidelio Wettbewerb Wien, Ad Infinitum Lübeck oder der Lions Musikpreis 2015. Neben zahlreichen eigenen Konzerten sammelte die Klarinettistin Orchestererfahrung im Bühnenorchester der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Symphonikern. Privat engagiert sie sich vor allem in dem Projekt „Live Music Now“ von Yehudi Menuhin mit kostenlosen Konzerten in sozialen Einrichtungen. 2016 gewann sie zusammen mit Dominik Wagner den Fanny Mendelssohn Förderpreis.
Der 20-jährige Wiener Dominik Wagner ist als Kontrabassist bereits um die halbe Welt gereist und kann auf Auftritte in Asien, Südamerika und Europa zurückblicken. Darüber hinaus gewann er beim Golden Bass Wettbewerb 2013 in Lviv (Ukraine) als jüngster Teilnehmer und 2014 beim internationalen Osaka Wettbewerb. Dominik Wagner ist Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung und Mitglied bei Mutters Virtuosi. 2016 gewann er zusammen mit Vera Karner den Fanny Mendelssohn Förderpreis.
Der 25-jährige Pianist Maciej Skarbek stammt aus dem polnischen Rzeszów. 2011-14 studierte er an der Wiener Musikhochschule bei Stefan Vladar, seitdem an der Privatuniversität der Stadt Wien bei Roland Batik. Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe, so bei Musica Juventutis (Wien), Gina Bachauer-Gesellschaft (Griechenland), „A Feast for Duos“ (Schweiz). Außer in Polen, Deutschland und Österreich ist Maciej Skarbek auch in der Schweiz, Italien, Portugal sowie in Israel aufgetreten.
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Der Geiger Matthias Well, jüngerer Bruder von Maria Well, gewann wie seine Schwester mehrere Preise auf Regional-, Landes- und Bundesebene des Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Schon 2011 gründete er zusammen mit weiteren Familienmitgliedern die Musikgruppe „nouWell cousines“. Mit dem Duo „twoWell“ gewann er den Sonderpreis des Kulturkreises Gasteig für die „mitreißende Bühnenpräsenz bei Ondrej Kukals ,Present’“. 2017 wurde er mit dem Fanny Mendelssohn Förderpreis geehrt, welcher ihm und Maria Well bei der Realisierung des Debüt-Albums „Kein Grund zur Trauer“ half.
Die Münchner Cellistin Maria Well, Tochter des Kabarettmusikers Michael Well (Biermösl Blosn) und Schwester von Matthias Well, bestand schon mit 16 Jahren die Aufnahmeprüfung zum Jungstudium an der Musikhochschule in München. Zudem gewann sie beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“ auf Regional-, Landes- sowie Bundesebene mehrfach erste Preise. 2015 schloss sie ihr Masterstudium mit Auszeichnung ab; im selben Jahr gründete sie zusammen mit ihrem Bruder Matthias das Violine-Violoncello-Duo „twoWell“. Als begeisterte Kammermusikerin arbeitet sie mit vielen Münchner Musikinstitutionen zusammen.
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Sie stammt aus Ankara und lebt in Berlin: Für die 32-jährige deutsch-türkische Komponistin Sinem Altan ist der Dialog zwischen diesen beiden Kulturen das zentrale Thema ihrer künstlerischen Arbeit. Schon als junges Mädchen gewann sie in der Türkei wie in Deutschland Erste Preise als Pianistin und Komponistin, als elfjährige Jungstudentin wurde sie an die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ aufgenommen. Später gründete sie die Konzertreihe „Yenilige Dogru – Auf dem Weg zu Neuem“, aus der schließlich ihr Ensemble Olivinn hervorging, das sich sehr frei zwischen europäischer Klassik, türkischer Volksmusik und zeitgenössischen Klängen bewegt. Ungemein vielseitig sind die Aktivitäten von Sinem Altan: An der Neuköllner Oper wirkte sie als „Composer in Residence“, für das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) vertonte sie mehrere Geschichten des türkischen Till Eulenspiegels „Keloglan“, und für die Amsterdamer Oper komponierte sie 2011 eine Neufassung von Verdis „Aida“ mit Gospelchor und orientalischer Percussion. 2013 wurde ihr Konzert für Baglama (türkische Laute) und Symphonieorchester erfolgreich im Konzerthaus Berlin uraufgeführt. 2015 gewann sie bei Young Euro Classic den Europäischen Komponistenpreis für ihr Werk Hafriyat – Earthwork. 2016 trat sie gemeinsam mit dem Ensemble Olivinn und Nils Landgren im Rahmen von „Klassik meets Jazz“ erneut beim Festival auf.
Vier Persönlichkeiten prägen das in Berlin beheimatete Ensemble Olivinn: Neben der Komponistin Sinem Altan ist es die aus Istanbul stammende und seit 2007 in Berlin lebende Sopranistin Begüm Tüzemen, deren Repertoire von klassischen Arien über Jazz-Standards bis zu internationalen Volksliedbearbeitungen reicht. Dazu kommt der aus Anatolien stammende Multi-Instrumentalist Özgür Ersoy, der mit seiner Duduk, Baglama oder Ney in vielerlei Besetzungen, so mit dem Pianisten Fazil Say, auftritt. Vierter ist der Berliner Percussionist Axel Meier, der zwischen Pauke und Darbuka, Salsa und türkischer Folkore, Drumset und Vibraphon pendelt. Das Ensemble Olivinn steht für eine ganz spezielle Klangmischung von traditionellen türkischen und anatolischen Volksliedern bis zu klassisch-europäischen und zeitgenössischen Werken, die auch Improvisationen einschließen. In Berlin war das Quartett bereits regelmäßig in Musiktheaterproduktionen am Maxim Gorki Theater, Ballhaus Naunynstraße und Atze Musiktheater zu erleben.
Ein Konzert – vier Programme: atemberaubende Trompetenvirtuosität zwischen Barock und Moderne. Ohrwürmer aus aller Welt: „Gassenhauer – Gassenbauer“. Trauermusik muss nicht traurig sein: Matthias Well belebt die alte Zunft der „Trauergeiger“ neu. Sinem Altan und ihr vielseitiges Ensemble Olivinn präsentieren ihre brillante Fusion aus traditioneller türkischer Musik und Klassik.
Der russische Dirigent, geboren 1957 in Leningrad, ist seit vielen Jahren regelmäßig am Pult der Berliner Orchester zu erleben. Ausgebildet in der damaligen Sowjetunion, kam er über Polen nach Deutschland, wo er wichtige Posten in Jena, Stuttgart und bei den Düsseldorfer Symphonikern bekleidete. Gleichermaßen ist Boreyko in ganz Europa und in den USA gefragt; Einladungen führten ihn in jüngster Zeit nach Göteborg, Stockholm, Bamberg, zum Orchester des Maggio Musicale Fiorentino und zum Orchestre Philharmonique de Radio France. In Nordamerika tritt er 2016/17 mit dem Chicago Symphony Orchestra bei den Festivals in Aspen und Ravinia auf. 2014 dirigierte er die Uraufführung und amerikanische Erstaufführung von Henryk Goreckis 4. Symphonie. Seine Diskographie umfasst Werke von Gorecki, Tschaikowski, Lutosławski und Silvestrow. Derzeit arbeitet Boreyko an einem Schostakowitsch-Zyklus mit dem Orchestre national de Belgique, dessen Chefdirigent er seit 2012 ist. Des weiteren ist er Musikdirektor des Naples Philharmonic in Florida und erster Gastdirigent des Orquesta Sinfónica de Euskadi.
Der 43-jährige Julian Rachlin zählt zu den interessantesten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation – als Geiger und Bratscher, aber auch als Dirigent. Geboren im litauischen Vilnius, kam Rachlin 1978 nach Wien, wo er 1988 sein Debüt als Solist bei den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti feierte. In der vergangenen Saison musizierte er mit Herbert Blomstedt, Vladimir Ashkenazy, Daniele Gatti und Mariss Jansons, in der Saison 2017/18 eröffnet er die Spielzeit der St. Petersburger Philharmonie mit Yuri Temirkanov, unternimmt eine Tournee mit dem Orchester der Scala Milan und Riccardo Chailly und kehrt unter Zubin Mehta zum Maggio Musicale Fiorentio zurück. Er hat zudem seinen eigenen Konzertzyklus im Wiener Musikverein und eine Residenz beim Festival Prager Frühling. Rachlin ist Erster Gastdirigent der Royal Northern Sinfonia engagiert sich überdies als Leiter des Festivals „Julian Rachlin & Friends“ in Mallorca. Er spielt die Stradivari „ex Liebig“ von 1704 und eine Bratsche von Lorenzo Storioni aus dem Jahr 1785, die ihm die Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung zur Verfügung stellt. Seine Saiten werden gesponsort von Thomastik-Infeld.
Konzert für Violine D-Dur op. 61 (1806)
„The Smile of Maud Lewis“ (1998)
Konzert für Orchester (1954)
„Der Bote“ für Synthesizer und Klavier und Streichorchester (1997)
Der Dirigent Bruno Weil blickt auf eine lange Karriere als Opern- und Konzertdirigent zurück, seit er 1988 in Salzburg als Einspringer für den erkrankten Herbert von Karajan drei Don Giovanni-Aufführungen leitete. 1949 im pfälzischen Hochstätten geboren, war Weil Generalmusikdirektor an den Opernhäusern in Augsburg und Duisburg; außerdem leitete er 1993-2011 das im Kloster Irsee stattfindende Festival Klang & Raum. Vor allem als Dirigent der Wiener Klassik hat er sich weltweit einen Namen gemacht. So ist er nicht nur Spezialensembles wie dem Orchester Tafelmusik in Toronto und dem Orchestra of the Age of Enlightenment seit langen Jahren verbunden. Auch seine CD-Aufnahmen der späten Symphonien Haydns, der Klavierkonzerte Beethovens und Messen Schuberts wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zwischen 2011 und 2015 dirigierte Bruno Weil Mozarts drei Da Ponte-Opern bei Jeunesses Musicales in Weikersheim. Seit 2015 hat er eine Professur für Dirigieren am Mozarteum in Salzburg.
2015 katapultierte sich der russische Pianist Dmitry Masleev in die internationalen Schlagzeilen, als er den renommiertesten Klavierwettbewerb überhaupt, den Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau, gewann. Seitdem erhält der 28-Jährige Einladungen in alle Welt: Im Januar 2017 spielte er erstmals in der Carnegie Hall in New York; im März folgte Masleevs gefeiertes Berlin-Debüt mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Außerdem steht im Frühjahr neben vielen Solo-Recitals eine China-Tournee mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France an. Als Artist in Residence wird er beim SWR Symphonieorchester zu Gast sein. Dabei reicht Masleevs Repertoire von Scarlatti, Mozart und Beethoven über das spätromantische russische Repertoire bis zu Sonaten (mit Boris Berezowski) und Klavierquintetten von Schostakowitsch und Weinberg. Aufgewachsen in Ulan-Ude, einer sibirischen Stadt zwischen dem Baikalsee und der Grenze zur Mongolei, studierte er am Moskauer Konservatorium sowie an der International Piano Academy am Comer See.
Konzertouvertüre „Con Brio“ (2008)
Konzert für Klavier Nr. 1 b-Moll op. 23 (1874-1875)
Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1812)
Der Dirigent Kristjan Järvi gehört zu jenem eher raren Typus Musiker, die sich virtuos zwischen verschiedenen Genres hin und her bewegen. Ob Klassik, Jazz oder Hip Hop: Nicht zuletzt mit seinen verschiedenen Ensembles pflegt der 45-Jährige seine weitgefächerten Neigungen. Seit 2012 ist er Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters in Leipzig; zugleich leitet er nach wie vor das von ihm gegründete New York Absolute Ensemble. Geboren in den USA als jüngster Sohn des estnischen Dirigenten Neeme Järvi, ist der Dirigent unermüdlich im Einsatz für die zeitgenössische Musik. Er gab über 100 Werke in Auftrag, darunter an Komponisten wie Arvo Pärt, Tan Dun und Erkki-Sven Tüür. Steve Reich und HK Gruber zählen genauso zu seinen künstlerischen Partnern wie Anoushka Shankar, Hauschka und Marcel Khalife. Bisher veröffentlichte Kristjan Järvi mehr als 60 Alben, die von Filmmusik wie „Cloud Atlas“, „Hologram for the King“, „Sense 8“ bis hin zu seiner gleichnamigen Serie „Kristjan Järvi Sound Project“ reichen.
Seine erste CD mit Violinkonzerten von Chatschaturjan und Barber, 2011 erschienen, trug bezeichnenderweise den Titel „Two Souls“. Zwei Seelen schlagen in der Tat in der Brust des 32-jährigen Geigers Mikhail Simonyan. Geboren in Nowosibirsk als Sohn armenisch-russischer Eltern, kam er schon früh in die USA, wo er als 15-Jähriger in der New Yorker Carnegie Hall debütierte. Sein Lehrer am Curtis Institut in Philadelphia war der Russe Victor Dansherenko, der noch direkt mit Prokofjew, Schostakowitsch und Chatschaturjan zusammengearbeitet hatte. Seit 2013 engagiert sich Simonyan neben seiner Konzerttätigkeit zusätzlich als Künstlerischer Leiter des neugegründeten Kaluga Youth Symphony Orchestra in Moskau sowie als Präsident der Open Sea Foundation. Diese Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehr als ein Dutzend musikalische Projekte vor allem in Russland zu unterstützen, so in den letzten Jahren konzertante Aufführungen der Opern Jewgeni Onegin und Carmen in Russland und Litauen.
Wassermusik (1717, 2010, 2014)
Konzert für Violine Nr. 2 „The American Four Seasons“ (2009)
„Aguas da Amazonia“ (1993, arr. Charles Coleman)
Feiern Sie mit uns! Beim traditionellen PUBLIKUMSFEST im Anschluss an das Konzert.
Vor allem als Dirigent zeitgenössischer Opernpartituren hat sich der US-amerikanische Musiker Jonathan Stockhammer in den letzten Jahren international einen Namen gemacht. Direkt nach dem Musikstudium in seiner Heimatstadt Los Angeles kam Stockhammer nach Deutschland, wo er vielfältige Erfahrungen mit dem Ensemble Modern, der MusikFabrik und dem Ensemble Resonanz sammelte. Aus den jüngsten Produktionen ragen die Aufführungen von Peter Eötvös’ Tri sestri an der Wiener Staatsoper und von Georg Friedrich Haas’ Koma bei den Schwetzinger Festspielen hervor. In Berlin trat Stockhammer bei den Festivals Ultraschall und MaerzMusik auf. Nahezu grenzenlos ist seine Neugier auf andere Musikgenres. So dirigierte der in Berlin lebende Dirigent das Ensemble Modern für eine CD mit Werken von Frank Zappa und arbeitete mit den Pet Shop Boys für eine neue Filmmusik zu Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin zusammen. Die Liveaufnahme The New Crystal Silence mit Chick Corea, Gary Burton und dem Sydney Symphony Orchestra erhielt 2009 einen Grammy.
Yoshiko Kobayashi ist Absolventin der Elisabeth University of Music. Anschließend besuchte sie das Prayner Konservatorium in Österreich und absolvierte den postgradualen Studiengang „Lied und Oratorium“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Außerdem gewann sie den ersten Preis beim 10. Osaka International Music Competition und erhielt den Grand Prix beim Grand Final. Zu ihrem Opernrepertoire zählen die Königin der Nacht (Zauberflöte), Susanna (Die Hochzeit des Figaro) und Frasquita (Carmen). Yoshiko Kobayashi lehrt heute als Dozentin an der Elisabeth University.
Die Mezzosopranistin Miyuki Fuji studierte Gesang an der Osaka University of Arts. Während ihres Studiums debütierte sie bereits als Fürstin in Puccinis Suor Angelica und war später u.a. als Carmen und Suzuki in Madama Butterfly zu erleben. Beim „Festival di Milano Musica“ war Miyuki Fuji Solistin in der Aufführung des Orchestra sinfonica nazionale della RAI mit Toshio Hosokawas Voiceless voice in Hiroshima.
Burgtheater Wien, Schauspielhaus Hamburg, Residenztheater München – Dietrich Mattausch ist auf allen wichtigen Bühnen im deutschsprachigen Raum zu Hause. Und natürlich auf dem Bildschirm: „Der Fahnder“, „Traumschiff“, „Tatort“, viele Krimis aber auch jede Menge ernste Rollen wie in der „Wannsee-Konferenz“. Mattausch zählt zu den bekannten Schauspielern Deutschlands – im Fernsehen und auf den Brettern, die gerade auch für ihn die Welt bedeuten. Dabei kam der erst auf Umwegen zu seinem Traumberuf, quälte sich durch eine Lehre als Speditionskaufmann, nahm nebenbei Schauspielunterricht, tingelte dann relativ lange auf Provinzbühnen herum und schaffte erst mit Mitte dreißig den Durchbruch. Dann aber richtig! Hochgewachsen, mit schütterem Haar gilt er als Idealbesetzung für Banker, Ärzte, Direktoren oder hohe Beamte. Da gibt er dann oft den eiskalt berechnenden Typ oder den zynischen Intellektuellen. Im Privatleben ist er ganz anders: amüsant, neugierig, offen, engagiert und sehr nachdenklich. Neben dem Theater gilt seine Liebe der Musik. Gut für Young Euro Classic: Das Festival begleitet er von Anfang an, seit siebzehn Jahren, mit großem Engagement und tiefer Freundschaft.
„Meeresstille und glückliche Fahrt“ op. 112 (1815)
Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Die Unvollendete“ (1822)
„Sternlose Nacht“ für Chor und Orchester (2010)
Der junge rumänische Dirigent Gabriel Bebeselea machte 2010 seinen Bachelor-Abschluss im Fach Dirigieren an der Musikakademie Cluj-Napoca, 2012 folgte sein Master-Examen an der Musikuniversität in Bukarest. Gleichzeitig erhielt er ein Stipendium, um als Dirigierassistent am renommierten Concertgebouw-Orchester in Amsterdam zu arbeiten. 2015 gewann er den Lovro-von-Matacic-Dirigierwettbewerb in Zagreb, 2016 stand er im Halbfinale beim Gustav Mahler-Dirigierwettbewerb in Bamberg. Einen großen Erfolg feierte Bebeselea im Sommer 2016 mit Rossinis Il viaggio a Reims beim Rossini-Festival in Pesaro. Im Dezember 2017 wird er mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin eine CD mit Werken des rumänischen Komponisten George Enescu aufnehmen. Derzeit wirkt der 29-Jährige als Chefdirigent des Nationalen Rumänischen Opernhauses und der Transsilvanischen Philharmonie in Cluj-Napoca sowie als Künstlerischer Leiter des moldawischen Jugendorchesters.
Die gerade einmal 30-jährige Sopranistin Valentina Nafornița katapultierte sich 2011 ins internationale Rampenlicht, als sie den prestigereichen Gesangswettbewerb der BBC Singer of the World im walisischen Cardiff gewann. Seitdem ist sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie wichtige Mozartrollen wie Susanna und Pamina, aber auch die Norina in einer Neuproduktion von Donizettis Don Pasquale an der Seite von Juan Diego Florez gesungen hat. Der peruanische Tenor war neben Joyce DiDonato auch ihr Partner in Massenets Werther in Paris. An der Staatsoper Berlin war Valentina Nafornița als Oscar in Verdis Ballo in maschera zu erleben; an der Mailänder Scala trat sie unter Gustavo Dudamels Leitung als Gilda in Rigoletto auf. Die moldawische Sopranistin lebt mit ihrem Mann, dem Bariton Mihail Dogatari, in Wien. Mit ihrem sozial engagierten Verein CCF hilft sie Heimkindern in ihrem Heimatland bei der Wiedereingliederung in ihre Familien.
Rhapsodie über moldawische Themen op. 47/1 (1949)
„Ah, lo previdi! - Ah, t’invola - Deh, non varcar" Konzertarie KV 272 (1777)
Konzertarie „Bella mia fiamma, addio“ C-Dur KV 528 (1787)
„Pastorale Phantasie“ (1916, arr. Sabin Pautza, Deutsche Erstaufführung)
„Bilder einer Ausstellung“ (1874/1922 instrumentiert von Maurice Ravel)
Die persönliche und künstlerische Biographie von Cem Mansur könnte kosmopolitischer nicht sein: Der englisch-türkische Doppelbürger kam 1957 in Istanbul, in einer multi-nationalen und vielsprachigen Familie zur Welt. Er studierte in London und anschließend am Los Angeles Philharmonic Institute bei Leonard Bernstein. Nach der erfolgreichen Aufführung von Edward Elgars unvollendeter Oper The Spanish Lady 1986 in London folgten Engagements bei international bedeutenden Orchestern und Opernhäusern, in Europa und den USA wie auch in Israel und Südafrika. 2009 leitete Mansur die Europäische Erstaufführung von Arvo Pärts vierter Symphonie in Helsinki, 2010 die Uraufführung von dessen Komposition Veni Creator in Polen. Als Chefdirigent der Nationalen Jugendphilharmonie der Türkei dirigierte er Gastspiele bei Young Euro Classic und leitete mehrere binationale Projekte, u.a. das Young Euro Classic Festivalorchester Türkei – Deutschland und das Armenisch-Türkische Jugendorchester. 1998-2011 war er außerdem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Akbank Chamber Orchestra.
Die türkische Geigerin Hande Küden stammt direkt aus der Nationalen Jugendphilharmonie der Türkei, in der sie 2008-2012 Konzertmeisterin war. Geboren 1992 in Adana (Türkei), studierte sie zuerst am Staatskonservatorium der Universität Cukurova, bevor sie zu Stephan Picard an die Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin kam. Mit Preisen und Stipendien wurde Hande Küden mehrfach in der Türkei wie in Deutschland ausgezeichnet, auch ihre ersten solistischen Auftritte hatte sie mit türkischen Orchestern in ihrer Heimat wie in Deutschland. Besonders folgenreich war für sie das Ferenc-Fricsay-Stipendium des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin: Dort ist die Geigerin seit 2016 als Stellvertretende Konzertmeisterin unter Vertrag.
„Don Juan“ op. 20 (1888)
Konzert für Violine D-Dur op. 35 (1878)
„Haydar Haydar“ (2015, Deutsche Erstaufführung)
„Eine Steppenskizze aus Mittelasien“ (1880)
Symphonische Variationen op. 78 (1877)
Nils Landgren ist zweifellos einer der erfolgreichsten Jazzmusiker Europas. Schon jetzt rätseln die Fans und Beobachter des 61-jährigen Schweden, ob seine Tage vielleicht mehr als 24 Stunden lang sind. Kritiker haben ihm den Ehrentitel hardest working man in showbusiness verliehen. Wenn „Mr. Redhorn“, der Mann mit der roten Posaune, nicht mit seiner legendären Funk Unit oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent und Talentscout tätig oder vermittelt sein Knowhow an Studenten. In der Bundeshauptstadt hat er sich als künstlerischer Leiter des JazzFest Berlin ausgezeichnet. Bewunderung erregt nicht zuletzt die Vielseitigkeit dieses Musikers, der schon mit sechs Jahren Schlagzeug zu spielen begann und mit 13 die Posaune für sich entdeckte: Neben knallhartem Jazz pflegt er die schwedische Folklore oder spielt bei Christmas With My Friends romantisch-eigenwillige Weihnachtslieder ein. In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen unterstützt Nils Landgrens Funk Unit ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Nach der Leitung des erfolgreichen „Klassic meets Jazz“ Projekts im letzten Jahr kehrt Nils Landgren 2017 im vierten Jahr in Folge zu dessen Fortsetzung zurück.
Der aus Tbilisi (Georgien) stammende Pianist Giorgi Mikadze hatte mit zwölf Jahren seinen ersten öffentlichen Aufritt. Schon als Gymnasiast entdeckte er seine Liebe zum Jazz; während des Studiums am staatlichen Konservatorium Tbilisi gründete er sein erstes Quartett. Nach seinem Abschluss 2010 erhielt er ein Stipendium für das Berklee College (USA); beim dortigen Jazz Festival spielte er ebenso wie in Montreux und beim Black Sea Jazz Festival in seiner Heimat. Er trat mit renommierten Kollegen wie Roy Hargrove, Dave Liebman, Lee Ritenour, Chris Potter, Matt Garrison, Tia Fuller oder Patti Austin auf. Erst kürzlich produzierte Mikadze ein Album mit Jack DeJohnette, dem Schlagzeuger des Keith Jarrett Trio. Im Frühjahr dieses Jahres war der Jazzer Fellow am progressiven 18th Street Arts Center in Santa Monica (Kalifornien). Als Komponist versucht er die Mikrotonalität der georgischen Volksmusik in innovativer Weise in den Jazz zu übertragen.
In diesem Jahr lädt Jazzlegende Nils Landgren, alias Mr. Redhorn, Musiker und Sänger aus Georgien zu sich ein. Zum nunmehr vierten Mal bringt er junge Jazz-Musiker nach Berlin, um gemeinsam mit ihnen auf der Konzerthaus-Bühne zu grooven. Lassen Sie sich überraschen von den spannenden Rhythmen dieses Mix’ aus Jazz, traditioneller georgischer Musik und Klassik! Stillhalten nahezu ausgeschlossen …
Der Brite James Judd ist ein musikalischer Weltbürger par excellence. Gegenwärtig wirkt er nicht nur als Chefdirigent des Asian Youth Orchestra, sondern leitet auch Ensembles in New York, Israel und Korea. Ab Herbst 2017 kommt noch die Slowakische Philharmonie in Bratislava hinzu. Zuvor war der Dirigent lange Jahre in Neuseeland und in Florida tätig. Darüber hinaus widmet der 67-Jährige einen wichtigen Teil seiner Zeit der pädagogischen Arbeit mit jungen Musikern, sei es an der Juilliard School in New York, dem Curtis Institute in Philadelphia oder mit den Jugendorchestern von Neuseeland und Australien. Aus den Auftritten Judds in den letzten Jahren ragen ein Konzert mit Brittens War Requiem in Bukarest, Orffs Carmina Burana in der Wüste von Masada und zwei Konzerte zur Eröffnung des Opernhauses in Dubai hervor. Auch an der Festwoche im Frühjahr 2016 zur Erinnerung an den 100. Geburtstag Yehudi Menuhins im Berliner Konzerthaus war Judd mit drei Auftritten beteiligt.
Der russische Geiger Vadim Repin hat schon als Jugendlicher internationale Karriere gemacht: Als Elfjähriger debütierte er 1982 in Moskau und St. Petersburg, als 13-Jähriger in Berlin, Tokyo und Helsinki, als 14-Jähriger in der New Yorker Carnegie Hall. Seitdem zählt der im sibirischen Nowosibirsk geborene Repin zur Elite der Geiger, der in allen großen Konzertsälen weltweit auftritt, ob in Mexico City oder Madrid, in Amsterdam, Seoul, Taipeh oder Bangkok. Abseits des klassischen Violinrepertoires engagiert sich Repin auch für neue Werke. So spielte er im Februar 2016 in Londons Royal Festival Hall die Uraufführung der von Aphrodite Raickopoulou für ihn geschriebenen Musik zum Stummfilm „Love“ (mit Greta Garbo) von 1927. Für das von ihm 2014 gegründete Transsibirische Kunstfestival in Nowosibirsk gab er Violinkonzerte bei Benjamin Yussupov und Lera Auerbach in Auftrag. Vadim Repin spielt auf einer Stradivari von 1733.
Auftragswerk (Deutsche Erstaufführung)
Konzert für Violine Nr. 1 g-Moll op. 26 (1868)
Symphonie Nr. 1 D-Dur (1888)
Den Dirigenten Ingo Metzmacher braucht man in Berlin nicht besonders vorzustellen. Spätestens in seiner Zeit als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters (2007-2010) hat er mit seinen thematischen Konzertzyklen („Von deutscher Seele“, „1909“) und den von ihm moderierten „Casual Concerts“ bleibende Eindrücke hinterlassen. Der 58-jährige Metzmacher beherrscht ein riesiges Konzert- und Opernrepertoire, das besonders starke Akzente auf der Musik des 20. Jahrhunderts sowie bei zeitgenössischen Komponisten setzt. Werke von Karl Amadeus Hartmann, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm zählen ebenso dazu wie Olivier Messiaen, Luigi Nono und Edgard Varèse. Zugleich engagiert sich Metzmacher auch für romantische Raritäten von Schubert, Humperdinck oder Pfitzner; an der Genfer Oper leitete er 2013/14 eine Neuproduktion von Wagners Ring. In diesem Frühjahr finden unter Metzmachers künstlerischer Leitung zum zweiten Mal die KunstFestSpiele Herrenhausen statt.
Der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet ist nicht nur in allen großen Konzertsälen dieser Welt, sondern auch in Berlin regelmäßig zu Gast. Zuletzt trat er als Solist in Messiaens Turangalila-Symphonie beim Musikfest Berlin auf und spielte im November mit dem DSO Klavierwerke von Gershwin und Qigang Chen. Dies zeigt die enorme Bandbreite des Pianisten, die Saint-Saëns, Schumann und Grieg ebenso einschließt wie Tschaikowski, Chatschaturjan, Duke Ellington und Bill Evans. In dieser Saison tourte Thibaudet mit dem West Australian Symphony Orchestra durch China. Zugleich wirkt er als Artist-in-Residence beim Orchestre National de France, den Wiener Symphonikern und der Colburn School in Los Angeles; dabei stehen solistische Auftritte neben Kammermusik und Meisterkursen. Darüber hinaus pflegt Thibaudet sein Faible für Filmmusik, zuletzt mit Aaron Zigmans Musik zu Wakefield (2016). Auch in den Soundtracks von Atonement (2007) und Extremely Loud & Incredibly Close (2012) wirkte er als Solist mit.
„Begleitmusik zu einer Lichtspielszene“ op. 34 (1930)
Konzert für Klavier F-Dur (1925)
„Der wunderbare Mandarin“ op. 19 (1919)
„Daphnis et Chloé“ Suite Nr. 2 (1907/1912)
Der portugiesische Dirigent Pedro Carneiro, geboren 1975 in der Hauptstadt Lissabon, verfolgt eine zweigleisige Musikerlaufbahn. Zum einen ist er ein international gefeierter Percussionist, der in allen großen Konzertsälen zwischen den USA, Japan und Australien auftritt. Mehr als 100 Uraufführungen zeigen seinen besonderen Rang als Künstler der musikalischen Avantgarde ebenso wie die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Arditti Quartet, dem Tokyo String Quartet oder dem Chilingirian Quartet. Ein besonderes Faible besitzt der Percussionist für die musikalische Improvisation, oft in Verbindung mit Live-Elektronik oder anderen innovativen Technologien. Zum anderen verfolgt Carneiro seit einigen Jahren eine Karriere als Dirigent. Auf seine Initiative hin entstand 2007 das Portugiesische Kammerorchester (Orquestra de Câmara Portuguesa), das eine eigenen Konzertreihe im Centro Cultural de Belém (Lissabon) bestreitet. Nicht zuletzt betätigt sich der Portugiese als Komponist von Orchester- und Kammermusik und leitet das Lissaboner Percussion-Festival „Bang Crash Splash!“.
Der Klarinettist Telmo Costa studiert an der Musikakademie von Paços de Brandão und ist ebenfalls seit 2014 Mitglied des portugiesischen Jugendorchesters. Costa hat mehrere internationale Preise gewonnen; ein Stipendium führte ihn an die Guildhall School of Music London. 2016 war er überdies Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters.
Die aus Coimbra stammende Harfenistin Beatriz Cortesão befindet sich derzeit im letzten Studienjahr am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Sie ist seit 2014 Mitglied des portugiesischen Jugendorchesters. Außerdem arbeitet Beatriz Cortesão mit professionellen Orchester wie dem Orquestra Filarmonia das Beiras, dem Orquestra do Norte und dem Orquestra Clássica do Centro zusammen.
Der Kontrabassist José Trigo begann seinen Unterricht mit elf Jahren in Vale do Ave; heute ist er Student an der Musikhochschule Mannheim. 2015 gewann er den Vasco Barbosa-Wettbewerb in Lissabon, 2016 war er 1. Preisträger beim Sergej Koussewitzky-Wettbewerb in St. Petersburg. José Trigo hat bereits in zahlreichen nationalen Jugendorchestern mitgewirkt, darüber hinaus tritt er regelmäßig mit dem Portugiesischen Kammerorchester und dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt auf.
Ouvertüre zu „Der Freischütz“ op. 77 (1820)
Neues Konzert für Oboe, Klarinette, Tuba, Harfe, Kontrabass, Marimba und Orchester (Uraufführung)
Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ (1805)
Der französische Dirigent Fabien Gabel begann seine musikalische Laufbahn als Trompeter. Er studierte zunächst am Konservatorium seiner Heimatstadt Paris, später an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Reinhold Friedrich. Ab 2002 wandte sich Gabel ausschließlich dem Dirigieren zu; 2003 gab er sein Debüt am Pult des Orchestre National de France. Seitdem ist er dort regelmäßig zu Gast, wie auch bei anderen renommierten Orchestern in Europa und den USA, etwa dem Orchestre de Paris, BBC Symphony, Toronto Symphony und Detroit Symphony Orchestra. In Deutschland stand Gabel am Pult der Staatskapelle Dresden, des hr-Symphonieorchesters und zuletzt des DSO in der Berliner Philharmonie, wo er im Dezember 2016 Werke von Berlioz, Ravel, Dukas und Florent Schmitt aufführte. 2015 leitete der 41-Jährige die Premiere von Bizets Oper Carmen an der Oper in Oslo; außerdem hat er gemeinsam mit der Mezzosopranistin Marie-Nicole Lemieux eine CD mit französischen Opernarien aufgenommen.
Die franko-russische Geigerin Alexandra Soumm nahm ihren Weg von ihrer Geburtsstadt Moskau über Wien nach Paris, wo sie heute lebt. Der 1. Preis beim Eurovisions-Wettbewerb 2004 in Luzern brachte der damals 15-Jährigen den ersten großen Erfolg. Inzwischen ist sie mit vielen namhaften Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Neeme Järvi, Leonard Slatkin und Thomas Sondergard aufgetreten. Einladungen führten sie zu den großen Orchestern in London und Paris wie auch nach Israel, Tokyo, Detroit und Los Angeles. Alexandra Soumm ist eine passionierte Kammermusikerin; Meisterklassen führten sie in die USA, nach Venezuela und Brasilien, Israel und Japan. Außerdem gründete die Geigerin 2012 mit Freunden die Non-Profit-Organisation „Esperanz’Arts“, die klassische Musik auch Menschen in Schulen, Krankenhäusern oder Gefängnissen zugänglich machen will.
„L’absència“ (2013, Deutsche Erstaufführung)
Konzert für Violine in D (1931)
„Symphonie fantastique“ op. 14 (1831)
Mit 25 Jahren kann Duncan Ward bereits auf eine erstaunliche musikalische Erfahrung zurückblicken. Mit 12 komponierte er sein erstes Musical „Alice in Wonderland“ – und führte es auch gleich mit eigenem Orchester an seiner Schule im britischen Kent auf. Bald darauf gründete er seine eigene Band „The Grasshoppers“, spielte als Stummfilmpianist, wurde Mitglied des National Youth Orchestra of Great Britain und erhielt 2005 beim BBC-Wettbewerb die Auszeichnung als „Composer of the Year“. 2012 wurde Ward als erster Dirigent Mitglied der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker und Assistent Simon Rattles. Mitglieder der Philharmoniker und Akademisten dirigierte er bei zahlreichen Konzerten, so mit Musik von Webern und Boulez oder auch 2013 zum 100. Geburtstag Benjamin Brittens. In dieser Saison stehen für Duncan Ward Debüts bei den Orchestern des Bayrischen Rundfunks und des MDR Leipzig, beim Wiener Radio-Symphonieorchester und beim Ensemble Intercontemporain Paris an. Das Ensemble Modern dirigiert er bei Uraufführungen von Werken Isabel Mundrys und Manfred Trojahns.
Die 26-jährige Münchnerin Sophie Pacini gab schon mit neun Jahren ihr Konzertdebüt mit Haydns D-Dur-Konzert. Mit zehn Jahren wurde sie Schülerin von Karl-Heinz Kämmerling in Salzburg, später wechselte sie zu Pavel Gililov. Eine wichtige Förderin wurde ihr Martha Argerich, der sie überfallartig in einem italienischen Hotel vorspielte, worauf die prominente Pianistin sie 2010 zu ihrem Festival nach Lugano einlud. Beim Klavierfestival Ruhr ist Sophie Pacini ebenso aufgetreten wie beim Kammermusikfest Lockenhaus und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. In dieser Saison ist die Tochter eines italienischen Literaturprofessors als Solistin zum Gewandhausorchester Leipzig, zur Bournemouth Symphony und zum Tonhalle Orchester Zürich eingeladen. Außerdem erschien ihre bereits vierte CD mit Werken von Beethoven und Liszt; zuvor hatte sie Solo-Alben mit Schumann, Liszt und Chopin sowie eine CD mit Klavierkonzerten von Mozart und Schumann veröffentlicht. 2015 wurde Sophie Pacini mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet.
„Die Geschöpfe des Prometheus“ op. 43 (1801)
Konzert für Klavier Nr. 3 c-Moll op. 37 (1803)
„Bacchanale“ (1958)
Suite (2017)
„Kubanische Ouvertüre“ (1932)